Geschichte

Hornvarefabrikken hat eine spannende 200-jährige Geschichte. Diese Geschichte gründet auf der Heimarbeit der armen Heidegebieten in Nees, zwei Wirtschaftskrisen, einem Weltkrieg, zwei Arbeitsunfällen, einem visionären Unternehmer und hohen Ambitionen.

Vor 1935

Im Krieg in England 1807-14 kam der dänische Marinesoldat Knud Høj aus der Gemeinde Nees in englische Kriegsgefangenschaft, wo er die Kunst der Hornlöffelherstellung erlernte. Nach dem Krieg nahm er die Herstellung in seiner Heimat in Angriff. Dies inspirierte viele andere dazu, ihre eigene Herstellung von Hornwaren zu starten, da dies eine gute zusätzliche Einnahmequelle zu den armen landwirtschaftlichen Betrieben in diesem Heidegebiet war.

Der Löffel war im 19. Jahrhundert die einzige Art von Besteck auf dem Land. Die Landbewohner trockneten den Löffel nach der Mahlzeit an der Hose ab und hängten ihn bis zur nächsten Mahlzeit oben an den Dachbalken. Holzlöffel waren die gewöhnlichsten Löffel, doch mit der Zeit hielt der Metalllöffel seinen Einzug.

Hans Husted, 1834 in Nees geboren, war einer derjenigen, der mit der Hornfertigung anfingen. Sein Sohn, Peter Husted, geboren in Bøvlingbjerg, lernte das Handwerk von seinem Vater. Es war jedoch ein Arbeitsunfall im Jahre 1931, der ihn dazu bewegte, die Hornlöffelfertigung wiederaufzunehmen, da der Arbeitsunfall es ihm erschwerte, in der Landwirtschaft zu arbeiten.

Bereits Anfang der 30er Jahre fing er mit der Hornverarbeitung an, mit einigen Schuh- und Senflöffeln, die auf Bestellung gekauft wurden. Die Idee von Hornvarefabrikken war geboren.

1935

Peter Husted nahm 1935 einen Standortwechsel der Produktion von seiner Privatwohnung am Høvsørevej zum jetzigen Standort der Fabrik am Åbrinkvej vor und gründete gleichzeitig Hornvarefabrikken. Peter Husted war ein Visionär mit hohen Ambitionen, was ihm u. a. bei der Weltausstellung in Brüssel eine Silbermedaille für seine Hornarbeit einbrachte.

Peter Husted entwickelte viele der Löffel und Gebrauchsgegenstände, die Hornvarefabrikken auch heute noch herstellt und verkauft. Peter geht als Gründer, Designer und Visionär in die Geschichte des Unternehmens ein. Seine Triebkraft und sein Mut waren bewundernswert mitten in einer der größten Wirtschaftskrisen der Weltgeschichte in der 1930er Jahren.

1958

Peter übertrug 1958 Hornvarefabrikken an seinen Sohn und seine Schwiegertochter Asger und Eva Husted. Es gelang dem Paar, Hornvarefabrikken nach Peters Vorstellungen mit gutem Handwerk als Schwerpunkt weiterzuführen.

Ende der 50er und im Laufe der 60er Jahre gab es nur eine geringe Nachfrage nach Hornwaren. Asger und Eva schafften es jedoch allmählich, den Verkauf mit Hilfe mehrerer dänischer Geschäfte und durch Export insbesondere nach Deutschland anzukurbeln. Es war jedoch ohne Zweifel Evas Sparsamkeit, die entscheidend dazu beitrug, dass es Hornvarefabrikken heute noch gibt.

Eva und Asger Husted waren entschlossen, die Hornwarenherstellung weitestgehend in Bøvlingbjerg zu belassen. Da es keine Möglichkeit für einen direkten Generationenwechsel gab, übernahmen Inga und Agner Andersen 1990 die Produktion.

1990

Es war kein Arbeitsunfall, sondern ein gebrochenes Bein bei einem Fußballspiel, dass es Agner Ende der 80er Jahre erschwerte, seine Zimmerei weiterzuführen. Agner sah in Hornvarefabrikken eine Möglichkeit, seine vielseitige Handwerkerausbildung anzuwenden und Hornvarefabrikken gleichzeitig zu erneuern und weiterzuentwickeln.

Inga und Agner fingen sofort damit an, die Werkstatt, das Geschäft und die umliegenden Gebäude zu modernisieren. Die Arbeit gelang voll und ganz und das Wachstum hielt durch die 90er Jahre hindurch an.

2007 näherten sich Inga und Agner dem Rentenalter. Die Zukunft von Hornvarefabrikken war unsicher, da es unmittelbar keine Kandidaten für die Weiterführung der Firma gab. Wissen und Kulturgeschichte aus 200 Jahren schienen im Vergessen zu versinken, als Sara Brunn Buch im November 2007 im Geschäft ihre Weihnachtseinkäufe machte.

2008

Sara Brunn Buch sah sofort die Möglichkeiten von Hornvarefabrikken und war sich keinen Moment lang im Zweifel, dass sie die Firma übernehmen wollte. Sie schickte ihren Schwiegervater Olav Buch zu Inga und Agner, um zu erfahren, ob sie an einem Verkauf interessiert wären. Sie waren nicht abweisend, wollten jedoch nur an jemanden verkaufen, der die Handwerksarbeit weiterführen konnte.

Glücklicherweise wurde Saras Arbeit akzeptiert. Sie übernahm am 1. Oktober 2008 die Verantwortung für die Weiterführung von Hornvarefabrikken und entwickelte neue Geschäftsbereiche mit Respekt vor dem alten Handwerk. Sara Brunn Buch ist am Seminar für Kunst & Handwerk in Kerteminde ausgebildet.

Hornvarefabrikken Aps. und Jura
Hornvarefabrikken Aps. ist eine "anpartsselskab" (dänische Gesellschaft mit beschränkter Haftung) mit der dänischen Firmennummer 32666663. Hornvarefabrikken Aps. ist zu 100 % im Besitz von Sara Brunn Buch und Peter Frølund Buch, die den Vorstand und die tägliche Geschäftsführung ausmachen. Im Augenblick zählt die Firma 4 Angestellte.

Das Schmuckwarenzeichen ’Sara Brunn’ ist eine Unterabteilung von Hornvarefabrikken Aps.